+++ Wichtiger Hinweis +++

Mitteilung zur Beendigung des Zecken Einsendungsprojekts am 31.12.21.

Ab dem neuen Jahr 2022 werden die Zecken, die Sie uns zusenden möchten, nicht mehr von unseren Mitarbeitern bearbeitet. Wir bedanken uns herzlichst für die rege Beteiligung an unserem Einsendungsprojekt.

Zeckenforschung in Hohenheim

Copyright Katrin Fachet

Die Erforschung der Zecken - damit beschäftigen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Hohenheim bereits seit Jahrzehnten. Wir studieren das Verhalten der Tiere, sammeln sie mit verschiedenen Techniken oder untersuchen sie auf Krankheitserreger. Dabei bekommen wir häufig wichtige Unterstützung von außen: Tierheime, Veterinäre und Jäger versorgen uns mit Informationen zum Zeckenbefall an Tieren oder auch mit wertvollem Probenmaterial.

Vor allem stellt aber die Hilfe der Bevölkerung eine wichtige Säule unserer Forschung dar. Zwischen 2014 und 2016 konnten wir so dank der Unterstützung hunderter Gartenbesitzer wichtigen Fragen zur Häufigkeit und Erregerlast in Zecken aus Gärten auf den Grund gehen.

Die Beteiligung an Hohenheimer Zeckenstudien ist dabei hilfreich für beide Seiten. Eingesendete Zecken werden von uns bestimmt und je nach Studie auch auf Krankheitserreger untersucht. Die gewonnenen Informationen werden den Einsendern zur Verfügung gestellt. Auch in diesem Jahr benötigen wir wieder Ihre Unterstützung. 

Exotische Zecken

Auch exotischere Zecken werden in Hohenheim studiert und erforscht. Vögel und Reisende, vor allem mit Haustieren, bringen immer wieder ungewöhnliche Arten zu uns. Diese können besonders problematisch sein, nicht nur weil sie andere Erreger in sich tragen können als die heimischen Zecken. Denn neue Arten zeigen häufig auch ein völlig anderes Verhalten. So kann beispielsweise die braune Hundezecke, anders als alle einheimischen Zecken, problemlos in Gebäuden und Wohnungen überleben.

Durch diese Fähigkeit ist die Art, welche ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika stammt, mittlerweile weltweit verbreitet. Immer wieder kommt es auch zu Einschleppungen nach Deutschland. Dann kann es auch zu extremen Massenvermehrungen kommen. In der Regel befallen die Zecken nur Hunde, jedoch kam es im Ausland auch schon zu Stichen an Menschen und zur Übertragung des Mittelmeer-Fleckfiebers.

Seit dem Rekordsommer 2018 steht eine weitere Zeckenart im Fokus unserer Forschungen. Eingeschleppt durch Vögel haben sich die Hyalomma-Zecken bei den warmen Wetterbedingungen mit einer nie da gewesenen Häufigkeit gezeigt. Diese Zecken sind aktive Jäger: entdecken sie mit ihren Augen oder chemischen Sinnen einen Warmblüter im Umkreis von bis zu 10 Metern, so können sie diesen auf mehrere hundert Meter verfolgen. Und die spinnenähnlichen Tiere mit den auffällig gestreiften Beinen sind dabei äußerst schnell. Besonders häufig wurden die Zecken an Pferden gefunden.