Auch exotischere Zecken werden in Hohenheim studiert und erforscht. Vögel und Reisende, vor allem mit Haustieren, bringen immer wieder ungewöhnliche Arten zu uns. Diese können besonders problematisch sein, nicht nur weil sie andere Erreger in sich tragen können als die heimischen Zecken. Denn neue Arten zeigen häufig auch ein völlig anderes Verhalten. So kann beispielsweise die braune Hundezecke, anders als alle einheimischen Zecken, problemlos in Gebäuden und Wohnungen überleben.
Durch diese Fähigkeit ist die Art, welche ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Nordafrika stammt, mittlerweile weltweit verbreitet. Immer wieder kommt es auch zu Einschleppungen nach Deutschland. Dann kann es auch zu extremen Massenvermehrungen kommen. In der Regel befallen die Zecken nur Hunde, jedoch kam es im Ausland auch schon zu Stichen an Menschen und zur Übertragung des Mittelmeer-Fleckfiebers.
Seit dem Rekordsommer 2018 steht eine weitere Zeckenart im Fokus unserer Forschungen. Eingeschleppt durch Vögel haben sich die Hyalomma-Zecken bei den warmen Wetterbedingungen mit einer nie da gewesenen Häufigkeit gezeigt. Diese Zecken sind aktive Jäger: entdecken sie mit ihren Augen oder chemischen Sinnen einen Warmblüter im Umkreis von bis zu 10 Metern, so können sie diesen auf mehrere hundert Meter verfolgen. Und die spinnenähnlichen Tiere mit den auffällig gestreiften Beinen sind dabei äußerst schnell. Besonders häufig wurden die Zecken an Pferden gefunden.