Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes, so heißen die beiden neuen Zeckenarten in Deutschland. Einen deutschen Namen haben sie nicht - denn es handelt sich um eingeschleppte Arten. Wahrscheinlich durch Vögel zu uns gebracht wurden die Hyalomma Zecken im Rekordsommer 2018 häufiger als je zuvor in Deutschland gefunden. Ob sie sich wirklich dauerhaft in Deutschland ansiedeln konnten ist noch unklar und wird erst in den nächsten Jahren deutlich werden.
Besonders Pferdebesitzer haben mit den großen, fast spinnenähnlichen Parasiten Bekanntschaft gemacht, denn die ausgewachsenen Entwicklungsstadien bevorzugen möglichst große Wirte. Aber die Art wurde auch auf anderen Haustieren und sogar auf Menschen gefunden.
Anhand ihrer Größe und der braun-gelb gestreiften Beine lassen sich die neuen Zecken leicht von unseren heimischen Arten unterscheiden. Aber auch im Verhalten gibt es klar erkennbare Unterschiede. Während heimische Zecken vor allem als Lauerjäger bekannt sind, die Wochen und Monate auf einen vorbeikommenden Wirt warten, begibt sich Hyalomma aktiv auf Wirtssuche. Warmblüter werden aus einer Entfernung von bis zu zehn Metern mit den Augen oder chemischen Sinnen der Zecken wahrgenommen und dann über mehrere hundert Meter verfolgt. Die beiden Zeckenarten können außerdem neue, gefährliche Krankheiten wie das Krim-Kongo Hämorrhagische Fieber übertragen.